10 Tipps zur WLAN Optimierung – Teil 1

Die WLAN Performance wird von vielen unterschiedlichen Faktoren maßgeblich beeinflusst. In diesem Blog beschreiben wir eine methodische Vorgehensweise zur WLAN Optimierung.

Tipp #1 Unabdingbar ist ein fundiertes WLAN Grundlagenwissen

Wenn man mit einer schlechten Performance im WLAN konfrontiert wird, ist es wenig erfolgsversprechend Änderungen durchzuführen, ohne zu verstehen was tatsächlich vorgeht. Diese Vorgehensweise ist nicht nur gefährlich, sondern in aller Regel auch sinnlos. Bei derartigen Voraussetzungen ist der Einsatz eines Troubleshooting Systems (z. B. EKAHAU, MetaGeek) zielführend, um das WLAN flächendeckend zu überprüfen und systematisch Fehlerquellen aufzudecken. WLAN spielt sich im Layer 1 (Physical Layer / unterste Schicht des Referenzmodells) und Layer 2 (MAC / Medium Access Control) des OSI Modells ab. Dabei ist der Layer 2 unter anderem für die abschnittsweise Sicherung des Datenaustauschs bei einer Bündelung der Bits in Datenblöcke verantwortlich. Auf Grund der Fehlerkorrektur und der Flusskontrolle – damit lässt sich verhindern, dass von einem Sender schneller Daten gesendet werden, als ein Empfänger sie verarbeiten kann – sowie den Zugriff auf das Übertragungsmedium, wird der Layer 2 im OSI-Schichtenmodell auch oft als Sicherungsschicht oder Data Link Layer bezeichnet. Sollte ein auftretender Fehler jedoch einen höheren OSI Level als diese beiden Schichten betreffen, ist es abwegig das WLAN dafür verantwortlich zu machen. Für eine Fehleranalyse im Layer 2 ist der Einsatz eines Packet Analyzers hilfreich. Mit dessen Hilfe lassen sich Control-, Management-, und Dataframes erkennen und analysieren, aber auch z. B. eine hohe Retransmission Rate erkennen, die den Datendurchsatz erheblich beeinträchtigen kann.

Tipp #2 Führe eine sorgfältige Kanalplanung durch

Wenn keine sorgfältige Kanalplanung erfolgt, ist auch die beste Signalausleuchtung zunichte und damit wertlos. Im meistgenutzten 2,4 GHz Spektrum stehen lediglich 3 überlappungsfreie Kanäle zur Verfügung (1, 6, 11). Daher muss prinzipiell sichergestellt sein, dass benachbarte Access Points auf unterschiedlichen Kanälen arbeiten und dabei auch angrenzende Geschosse berücksichtigt werden. Mittlerweile bieten nahezu alle Hersteller von WLAN-Systemen eine automatische Kanalwahl als Feature an. Diese ermöglicht es fortlaufend (nicht zu empfehlen) oder zu bestimmten Zeiten (vorzugsweise in der Nacht) eine automatische Kanalwahl auszuführen. Die Kriterien nach denen diese Kanalwahl durchgeführt wird, sind in der Regel herstellerbedingt. ACHTUNG! Nicht immer ist die automatische Kanalwahl eine optimale Lösung. In diesem Fall sollte man eine einmalige und feste Kanalzuordnung in Betracht ziehen. Im 5 GHzBereich stehen bis zu 25 Kanäle (Anzahl abhängig von Land bzw. Region) mit einer spektralen Bandbreite von 20 MHz pro Kanal zur Verfügung, eine Erhöhung der Datenrate ist durch die Zusammenfassung von zwei 20 MHz Kanälen zu HT40 Kanälen realisierbar. Die weitere Zusammenfassung der Kanäle zu VHT80 oder gar VHT160 ist dem Consumer-Bereich vorbehalten und im Unternehmenseinsatz nicht empfehlenswert, da sich dadurch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kanäle für ein Kanalraster ohne Überlappung drastisch reduziert.

Wir unterstützen unsere Kunden bei der Planung, Realisierung und Troubleshooting der eingesetzten WLAN Infrastruktur. Dabei setzen wir u. a. modernstes Equipment zur Analyse und Simulation der Hersteller EKAHAU und MetaGeek ein.

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